Betriebswirtschaft in der Brauerei live vor Ort erlebt

Eine interessante Betriebserkundung erlebte die Klasse 8F im Rahmen des BwR-Unterrichts bei Herrn Grein in der Eder & Heylands Brauerei. Dazu wanderten die Schülerinnen und Schüler nach Ringheim, wo das mittelständische, familiengeführte Unternehmen seine Abfüllanlage hat. Die Begrüßung und die Vorstellung übernahm Braumeister Markus Sabel.

Los ging es mit dem Einkaufsbereich. Die Schüler erfuhren, dass die Brauerei von mehr als 300, hauptsächlich regionalen, Lieferanten ihre Werkstoffe bezieht. Drei der Bierzutaten konnten vor Ort auch geschmeckt und gerochen werden. In der Beschaffung seien vor allem die Energiekosten zuletzt stark gestiegen. Alle Kosten zusammengenommen betragen 80 Prozent vom Umsatz.

Bis das Bier abgefüllt werden kann, vergehen ungefähr zehn Wochen. Das Just-in-time-Verfahren findet bei Eders für die Produktion keine Anwendung: „Dies kann ich mir nicht vorstellen. Ohne Bevorratung geht es bei uns nicht“, erklärte der Braumeister. Seit 1995 hat die Brauerei ein zweites Standbein: Mit „Trade Islands“ wird auch ein schmackhafter Eistee hergestellt.

Mehr als 70 Millionen Flaschen werden pro Jahr zum Verkauf abgefüllt. Bei den Kunden kämen derzeit vor allem alkoholfreie Getränke besonders gut an, weshalb sich Eders inzwischen mehr als Getränkehersteller definiert. Der Absatz erfolgt ausschließlich indirekt: Neben der Gastronomie wird der Getränkefachgroßhandel beliefert.

Im Marketingbereich dominiert die Werbung: „Papier bis Internet und Social Media sind Bestandteile unserer Kommunikationspolitik.“ Angewandt werde eine raumbezogene Preisdifferenzierung: „Je weiter weg das Bier von der Brauerei verkauft wird, umso niedriger der Preis.“ 

Beim Personal sind für Eders die rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig. Ausgebildet wird zum Brauer und Mälzer. Als Soft Skills werden dafür vor allem Teamfähigkeit, Kritik- und Konfliktfähigkeit sowie Flexibilität gefordert. Bei der Entlohnung gibt es ein innerbetriebliches Anreizsystem.

Die Buchhaltung besteht aus acht Angestellten. Investitionen werden durch Kredite, aber auch mit Fördergeldern finanziert. Als Versicherungen sind beispielsweise wichtig für eine Brauerei: Produktionsausfallversicherung und Feuerversicherung. Die Eders-Brauerei hat insgesamt drei Standorte, zwei davon in Großostheim sowie einen Mineralbrunnen in Waldaschaff.

Neben der ausführlichen Beantwortung von Schülerfragen und dem Zeigen zweier kleiner Filme stand auch eine ausgiebige Verköstigung mit kühlen Getränken und Laugenbrezeln auf dem Programm. Herr Sabel informierte sich in der Zwischenzeit in den mitgebrachten und von Schülerhand erstellten Lapbooks über seine Eders Brauerei. Am Ende bedankten sich die Schüler mit einem kleinen Geschenk bei Braumeister Sabel für die Möglichkeit der Besichtigung. Anschließend ging es zurück nach Großostheim, wo der Schultag mit einem Eis seinen Ausklang fand.